Cannabis und malen

#22 Cannabis und Malen – DOROC

Herzlich Willkommen zur 22. Episode von Sucht und Ordnung. Heute zu Gast ist der Spr?her Doroc, vielen Berlinern aus der Lack-Szene bekannt. Graffiti und Cannabis sind seine beiden Lieben. Er ist seit 18 Jahren im Business unterwegs und beschreibt sich selbst als Jemanden der Dinge die er mag, gerne auch ?bertrieben auslebt.

Welche ist deine Lieblingsdroge?

Auf jeden Fall Cannabis. Der Cannabiskonsum und das Malen h?ngen f?r mich sehr eng zusammen. Wenn ich nicht spr?hen w?rde, w?rde ich wahrscheinlich auch nicht viel kiffen. Ich rauche ?fter in den Pausen und nutze die Wirkung auch um Sachen zu sehen und Ideen zu haben.

Was f?r Substanzen hast du ausprobiert?

Eine Zeit lang habe ich sehr gerne Ecstasy konsumiert. Mein 18. Geburtstag ging z.B. 3 Tage lang. Speed habe ich mal ausprobiert, das war allerdings nicht so mein Ding, weil ich es mag von Drogen relativ schnell wieder runterzukommen und dieses 2 Tage verklatscht zu sein hat mir nicht so zugesagt. Auch eine Pappe hab ich mal getestet und Pilze werden auch heut zu Tage noch einmal im Jahr zusammen mit meinen Jungs gefressen. Kokain zu Silvester ist auch h?ufiger vorgekommen, aber auch nicht mein Ding.

Angefangen hat es wie bei den Meisten mit Alkohol in der Jugend. Doch mit 21 Jahren hatte ich keinen Mehrwert im Trinken erkannt und das sein gelassen. Alkohol ist und bleibt die Einstiegsdroge Nummer eins. Naja und mein Cannabis halt.Als ich meine Ausbildung bei einem bekannten Hip-Hop Label in Berlin gemacht habe war der Konsum allgegenw?rtig. Auch wenn ich normalerweise kein Freund von Schule oder Arbeit in der Kombination mit Drogen bin, kam es zu der Zeit, sagen wir mal, h?ufiger mal vor.

Kann man jemals richtig clean werden?

Der Pessimist in mir sagt: NEIN. Wenn man immer im Zwiespalt mit einer Sache steht, glaube ich, wird man ewig R?ckf?lle haben sobald man in Lebenskrisen ger?t. Das Einzige was ich mir vorstellen kann ist, dass wenn man wirklich Hass einer Sache gegen?ber entwickelt das die M?glichkeit besteht diese sein zu lassen.

Wie ist dein Umgang mit R?ckf?llen?

Aus meinem Leben sind alle chemischen Drogen seit langer Zeit raus, also kann ich da nicht von R?ckf?llen sprechen. Auch mein Umfeld konsumiert diese Substanzen lange nicht mehr bzw. die, die viel Speed konsumieren, haben den Freundeskreis verlassen. Wenn ich einmal im Jahr Pilze konsumiert und am n?chsten Tag aufwache, denke ich mir ?fter ? schon geil eigentlich, das k?nnte man ?fter machen ? da geht f?r mich Sucht los und daher bek?mpfe ich solche Art von Gedanken.

Hat der Drogenkonsum Vorteile?

Zu viele n?chterne Freunde w?rden mich als Au?enseiter gl?nzen lassen, gerade was Cannabis angeht. Im Kollektiv schon alles coole. Gleiches gesellt sich halt gerne und wenn alle unterschiedliche Substanzen nehmen w?rden, w?rde das mit Sicherheit zu zwischenmenschlichen Problemen f?hren.

Wie stehst du zu Mischkonsum?

Meine gr??ten Abst?rze und die miesesten Filmrisse entstanden immer, wenn Alkohol und Chemie aufeinander trafen. Cannabis ist f?r mich eh immer die Grundsubstanz des Ganzen. Mischkonsum ist meiner Meinung nach ?berhaupt das Gef?hrlichste.

Das sehe ich genauso und kann es nur best?tigen, wenn ich an meine Abst?rze zur?ckdenke.

Mein gr??ten Absturz hatte ich in irgendeinem Club in Marzahn. Ich habe den ganzen Abend gesoffen, Cannabis geraucht, geballert und Dinger geschmissen. Irgendwann hatte ich den Filmriss des Jahrtausends, bin morgens im Bett aufgewacht, die Hose war hoch gekrempelt, ich hatte keine Jacke mehr, keine Wertsachen mehr und war komplett im Arsch. Es war November aber er sah aus wie Sommer. N?chsten Morgen hatte ich erfahren, dass ich in den Club gepinkelt habe und eine Verfolgungsjagd mit den T?rstehern hatte. Ich wei? bis heute nicht wie ich da nach Hause gekommen ist.

Hat der Drogenkonsum irgendwas in deinem Leben zerst?rt?

Nicht, dass ich w?sste. Mein Leben und mein Erfolg gehen ihren Weg. Dar?ber zu spekulieren was w?re, wenn, macht f?r mich keinen Sinn. Solange alles l?uft, solange kann ich dem Kiffen wenig Schlechtes abgewinnen. Vielleicht haben die chemischen Zeiten ihre Federn gelassen aber ansonsten w?sste ich wie gesagt nichts.

Wei? deine Familie das du Drogen konsumierst und wie haben sie drauf reagiert?

Mein Vater ist fr?h verstorben und meine Mutter hat irgendwann im Jugendalter Bong?s bei mir gefunden. Sie war zuerst geschockt und dachte an Muster seines Vaters, in die ich verfallen k?nnte. Aber mittlerweile ist sie zwar nicht zufrieden mit dem Status, wei? aber auch, das alles voran schreitet in meinem Leben. Also alles easy.

Was geht Grafitti-technisch bei dir?

Ich male gerade f?r einen Rapper aus Berlin eine gro?e Wand und habe verschiedene private Projekte. Es geht dort immer weiter. Ich hab immer Bock mich dort weiterzuentwickeln. Bei Instagram findet ihr ihn unter seinem Namen Doroc (einfach hier klicken), zieht euch das rein Leute.

Wenn du dir einen Zeitpunkt aussuchen k?nntest, an dich selbst treffen w?rdest, welchen Tipp w?rdest du dir selbst geben?

Ich w?rde zur?ck an meinen 18. Geburtstag reisen und mir selbst am dritten Tag sagen: ?Digga nimm kein Ecstasy mehr?. Das h?tte mir einigen Struggle und ein paar sehr schlechte Gedanken erspart.

Was m?chtest du denn den Leuten mitgeben?

Jeder soll sich hinterfragen wie gl?cklich er wirklich ist mit den Substanzen, die er konsumiert ist und ob die Abturner das wert sind. Ansonsten soll jeder machen was er m?chte.

Danke Doroc f?r dieses interessante Interview und ich hoffe, es hat euch gefallen. Hinterlasst gerne einen Kommentar.

Beste Gr??e, Roman.

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