Saufen - Drink an einem Pool

#3 Saufen – Wie ich ?ber Alkohol denke

Herzlich Willkommen zur 3. Episode Sucht&Ordnung. Zuerst einmal m?chte ich mich bei Euch bedanken! Ich habe niemals damit gerechnet das so viele Leute, in so kurzer Zeit, den Podcast h?ren und ich so viel Feedback bekomme. Ralf hatte mich darauf hingewiesen, das nicht ganz klar ist, wo man denn Feedback geben k?nnte. Am liebsten bei Instagram, dort findet ihr mich unter Sucht&Ordnung_Podcast (hier klicken) oder bei Facebook unter SuchtundOrdnungpodcast. So viel dazu und vielen Dank an Ralf f?r den Hinweis. Mein heutiges Thema ist Alkohol saufen, auch wenn sich einige fragen warum und der Meinung sind, dies passt vielleicht nicht in einen Podcast der sich mit Sucht und Drogen besch?ftigt da Alkohol nicht illegal ist. Ich bin der Ansicht das Alkohol h?ufig die Einstiegsdroge ist, da Alkohol in unser Welt fl?chendeckend akzeptiert ist. Saufen ist irgendwie eine Art Tradition, so w?rde ich es beschreiben.

Fakten

Alkohol ist eine harte und gef?hrliche Droge, welche in verschiedenen Medien tagt?glich beworben wird. Es ist m?glich mit 16 Jahren Alkohol zu erwerben wohin gegen sich um Aufkl?rung und Pr?vention kaum bem?ht wird. Dass es so fr?h so einfach zug?nglich ist, finde ich sehr bedenklich wenn ich daran denke wie ich und viele andere in diesem Alter am Saufen interessiert sind. Wenn ich zur?ck an meine Kindheit denke, wurde eigentlich an jedem Feiertag wie Weihnachten, Silvester oder an jedem Geburtstag etwas getrunken. Was nicht au?ergew?hnlich ist, denn der pro Kopf Konsum von Alkohol liegt bei ca. 130 L im Jahr. Laut dieser Statistik trinken 90% der Berechtigten Alkohol. ?ber 70.000 Menschen sterben j?hrlich an den Folgen von Alkohol allein in Deutschland.

Ich habe mich gefragt woran das liegt, und irgendwie ist das Bierchen z.B. zum Feierabend oder zur Currywurst dazu Standard geworden. Auch bei jeder Firmenfeier gab es immer was zu trinken. Oder Leute die man nicht leiden kann, werden sich ertr?glicher getrunken. Es gibt so viele verschiedene Gr?nde womit Menschen begr?nden warum sie Alkohol gerne trinken. Dazu kommt auch das Alkohol ziemlich g?nstig ist. F?r 5-10 ? kann man einen vern?nftigen Rausch erwerben.

Ungef?hr 1,8 Millionen Menschen sind laut offiziellen Zahlen Alkoholabh?ngig in Deutschland. Die Dunkelziffer ist da nicht mit eingerechnet und auch nicht die, die gar nicht wissen das sie Alkoholiker sind bzw. sich das nicht eingestehen. Viele glauben ja sie w?ren erst Alkoholabh?ngig wenn sie morgens schon anfangen zu trinken. Mit dem Verkauf von Alkohol werden ca. 3 Milliarden Euro j?hrlich umgesetzt. Mich pers?nlich st?rt diese Doppelmoral in Bezug auf andere Drogen und wie diese verteufelt werden. Alkohol hingegen wird ziemlich verharmlost, ?ein Bier ist kein Bier? und weitere verniedlichende Spr?che die wir alle kennen. Dabei ist es ein Zellgift und wirkt immer.

Saufen bis ins Koma als Standard?

Koma Saufen wird h?ufig als Jugendph?nomen bezeichnet, was ich nicht best?tigen kann. Ich kenne viele Erwachsene die mitten im Leben stehen die sich jedes Wochenende regelm??ig aus dem Leben schie?en. Ein weiterer Irrglaube ist es meiner Meinung nach, das die Werbung nicht dazu f?hren w?rde, dass man mehr Alkohol trinken w?rde. Jede Werbung hat eine Wirkung und beeinflusst uns und unser Unterbewusstsein. Die Werbung gaukelt uns vor, durch geschickte Darstellung, wie erfrischend ein k?hles Blondes wirkt.

Ich habe damals eine Zeit lang im Trockenbau gearbeitet, und in dieser Branche war es ?blich dass wir ab 12 Uhr angefangen haben die ersten Bierchen zu ?ffnen. Viele meiner Kollegen erz?hlen mir dass sie zum Abschalten nach Feierabend mindestens paar Flaschen Bier brauchen oder auch welche die sich morgens vor der Arbeit treffen und anfangen zu trinken.

Wie bin ich mit Alkohol in Ber?hrung gekommen? Ich habe es ja schon leicht angeschnitten zum Anfang. Auf Familienfeiern, mein Opa z.B. hat eigentlich immer ein Bier in der Hand gehabt. Was ich heutzutage einfach fragw?rdig finde, da einem ?berall vorgelebt wird, wie normal der Konsum ist. Als ich als kleiner Bub z.B. mal Bier gekostet habe, habe ich mein Gesicht verzogen und mich gefragt was ist das denn? Wor?ber die Erwachsenen sich damals k?stlich am?sierten. Ich bin generell der Meinung das Alkohol nicht schmeckt. Jeder der mir sagt das er aus Genuss trinkt, dem kann ich schwer glauben.

Um die Jahrtausendwende, als ich auch angefangen habe zu kiffen, habe ich auch immer h?ufiger getrunken. Wir haben damals in der Schule den ?gr?nen Donnerstag? eingef?hrt. Das bedeutete f?r uns dass wir uns vor der Schule getroffen haben und einen geraucht haben. Irgendwann kam das Bier dazu, sodass wir eigentlich jeden Donnerstag besoffen zur Schule kamen. Saufen vor der Schule wurde normal. Zu dieser Zeit kamen auch die ganzen Alcopops auf den Markt, sch?n s??, damit das Ganze auch besser schmeckt. Da wir da so um die 16 Jahre alt waren und Alkohol endlich kaufen konnten, haben wir das nat?rlich auch getan.

Erinnerung zu einer Alkoholvergiftung

Dazu habe ich auch eine kleine Geschichte. Auf meiner Abschlussfeier der Realschule, kam ich nat?rlich schon gut angetrunken an, w?hrend alle anderen noch ziemlich frisch unterwegs waren. Irgendwann kam der Kellner mit 7 Tequilas zur Feier des Tages. An meinem Tisch wollte aber niemand Tequila saufen. Also habe ich nat?rlich alle 7 hintereinander getrunken. Als ich merkte dass das Ganze gleich anf?ngt zu wirken, wollte ich die Wirkung noch mit einem Joint veredeln. Ich habe schon gemerkt wie Rotze-voll ich bin und als ich aufstehen wollte bin ich nat?rlich schlagartig wieder umgefallen. Die M?dels haben sich Sorgen gemacht und die Jungs haben mich ?gefeiert?. Der Kellner fand das zu Recht gar nicht witzig, und hat mir einen Eimer Wasser ins Gesicht gekippt. Das war ein ziemlich einschneidendes Erlebnis und zeigt wie ich damals drauf war.

Ich bin dann irgendwann zu meinem Gro?eltern gezogen und zum Bund gegangen. Wie sagt man so sch?n, beim Bund lernt man das Saufen. Da wurde auch jeden Abend mindestens ein Bier zum Feierabend getrunken. Als ich an den Wochenenden nach Hause zu Oma und Opa gekommen bin, habe ich erst mal wahrgenommen wie viel mein Opa eigentlich getrunken hat. Er war Alkoholiker und hat 80% seiner Rente f?r Alkohol ausgegeben, worunter meine Oma auch sehr gelitten hat. Ich habe zu der Zeit auch einen Teil meines Solds daf?r benutzt um den K?hlschrank zu f?llen.

Warum ich ?berhaupt trinke geisterte mir dauernd im Kopf rum. Ich denke es hat damit zu tun das es in diesen Momenten geselliger erscheint und ich mehr Spa? habe. Allerdings habe ich es n?chtern nie probiert. Das werde ich nun in Zukunft testen. Auch ist mir aufgefallen wie viele Tage ich in komat?sen Zust?nden an den Tagen danach verschwendet habe. Wie schlecht es mir viele Tage in meinem Leben ging und wie wenig ich im Endeffekt noch davon wei?.

Kleiner Tipp

Ich kann euch nur raten, ohne den Finger zu heben, bevor Ihr eure Probleme mit Saufen l?sen m?chtet oder sie damit zu verdr?ngen versucht, probiert doch mal vorher mit Leuten die euch wichtig sind, ?ber eure Probleme zu reden (h?re dir hierzu diese Episode mit Fays an). Das w?rde mich sehr freuen und mich w?rde interessieren ob Euch das davon abh?lt, diese herunter zu sp?len. Alkohol ist ganz sicher keine langfristige L?sung, ganz im Gegenteil.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

4 × 4 =

Nach oben scrollen